30 Tage “Ich bin genug” Challenge – 16. Tag
Heute ist mir aufgefallen, dass ich mein Mantra nicht mehr benutzt habe und Scham machte sich breit, weil ich mit mir abgemacht hatte, dass ich dranbleibe. Weswegen ich ja überhaupt an die Öffentlichkeit gegangen bin!
Natürlich, das Leben und die Ereignisse sind dazwischen gekommen, aber trotzdem habe ich aufgehört mein Mantra zu nutzen und habe damit mein Versprechen gebrochen. Und da ist es nun wieder, das Gefühl der Scham. Als unzuverlässig möchte ich natürlich auf keinen Fall angesehen werden! Eine sehr unerwünschte Identität!
Bedeutet das nun, dass ich nicht genug bin?
Nein, das tut es nicht, das kann ich mittlerweile sehen. Ich bedaure, mein Versprechen gebrochen zu haben, aber das beweist nicht, dass ich nicht genug bin. So habe ich gehandelt, weil ich ein Mensch bin und nun, wo es mir bewusst geworden ist, kann ich zu meinem Mantra und meiner täglichen Praxis zurückkehren.
Während ich dies schreibe fällt mir auf, dass auch noch etwas anderes eine Rolle spielt: Der Sog des „bequemen Elends“ wie es eine ehemalige Patientin vor Jahren formulierte. Sich zu entscheiden genug zu sein bringt auch Unbehagen mit sich – nicht nur Zufriedenheit. Es bedeutet, eine alte, bekannte Identität zurückzulassen, ohne zu wissen, was als nächstes kommt. „Sich mit Ungewissheit wohlfühlen“ (frei übersetzt, im Original „Comfortable with uncertainty“) heißt ein Buch von Pema Chödrön, das mir jetzt einfällt. Und ein Zitat von ihr, das ich schon immer mochte: „Unterschätze niemals deine Neigung abzuhauen“. Das habe ich offensichtlich beides getan.
Genug sein ist eine Praxis, und ich werde mein Bestes tun, auf diesem Weg zu bleiben, aber es wird wohl nicht perfekt sein 😉
Herzlichst
Ihre Susanne Kappes
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